Ist die COVID-19 Impfung empfehlenswert?
Die kurze Antwort lautet: Ja, die Impfung ist jedenfalls empfehlenswert!
Aber warum komme ich zu diesem Schluss?
Wenn man sich die bisherigen Daten (und mittlerweile sind ja schon einige millionen Menschen damit geimpft (stand Anfang Jänner lt. Bloomberg 17,5 Mio Impfungen)) ansieht, liegt die Nebenwirkungsrate auf sehr niedrigem Niveau. Die „Nebenwirkungsrate“ der COVID-Erkrankung, mit bestenfalls nur lange andauerndem Krankheitsgefühl und im schlechteren Fall lebensbedrohlichen Zustandsbildern, ist jedenfalls deutlich höher.
Die Impfung selbst wurde ja seit 2002 (SARS-COV1) entwickelt und im letzten Jahr nur an die neue Virusvariante angepasst, ist also auch nicht so ein „Schnellschuss“ wie man anhand der Medienberichte darüber vielleicht meinen könnte. Das Prinzip der mRNA-Impfung wird in experimentellem Umfeld sogar schon seit 1994 eingesetzt. Und ob des Geldsegens des letzten Jahres wurden die aktuellen Impfstoffe auch in wesentlich größeren präklinischen Studien getestet als das für sonstige Impfstoffe bislang erfolgt war – damit liegen hier sogar mehr Daten vor als bei so manch anderem Medikament. Und da die Ansteckungsgefahr nach wie vor recht groß ist lässt sich auch die Wirksamkeit recht schnell unter Beweis stellen.
Sicher gibt es mögliche Nebenwirkungen (wie bei allem was wirkt!) aber im Großen und Ganzen werden sich diese auf Lokalreaktionen und leichte grippale Symptome beschränken – wie bei allen bislang angewandten Impfstoffen auch.
Langzeitfolgen sind klarerweise noch nicht bekannt, aber auch die langfristigen Auswirkungen einer COVID-Erkrankung sind noch unbekannt. Und vom Prinzip der Impfstoffe her sind hier keine gravierenden Langzeit-Nebenwirkungen zu erwarten. Sicherlich kann es vereinzelt aber trotzdem zu Impfschäden kommen, die möglicherweise auch gravierend ausfallen können. Aber im Vergleich zur Häufigkeit von schwer oder tödlich verlaufenden COVID-Erkrankungen spricht die Nutzen-Risiko-Abwägung derzeit trotzdem eindeutig für die Impfung.
Wer sollte sich impfen lassen?
Impfen lassen sollte sich prinzipiell jeder der sich für das geringere Risiko entscheiden will. Ausnahmen bestehen derzeit aber noch für Schwangere und Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Hier ist der Impfstoff (noch) nicht empfohlen, da diese Gruppen nicht in die Studien eingeschlossen waren. Und Menschen die schon einmal einen allergischen Schock auf eine Impfung erlitten haben wird derzeit eine Impfung auch diese nicht uneingeschränkt empfohlen – hier gilt es eine sorgfältige, individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen. Ein Heuschnupfen stellt aber keine Kontraindikation dar!
Schlussendlich stellt die Impfung unseren einzigen Ausweg aus der Corona-Krise dar, denn eine suffiziente Behandlung ist derzeit noch nicht in Sicht. Die Impfung hilft aber nur wenn sich der Großteil der Bevölkerung immunisieren lässt, denn sonst laufen wir weiterhin Gefahr die medizinischen Strukturen zu überlasten.
Wie allerdings der Ablauf sein wird wann und wo die Impfungen stattfinden ist selbst mir als einem der möglichen Akteure bislang nicht bekannt – und nach dem Chaos der letzten Tage bezweifle ich auch das die Bundesregierung einen vernünftigen Plan dazu fertig hat – sieht aus als wäre sie von der „plötzlichen“ Zulassung des Impfstoffs etwas überrumpelt worden!
Zu guter Letzt müssen wir wohl auch noch auf den elektronischen Impfpass warten, dessen Entwicklung in Österreich völlig unverständlicher Weise nun leider schon länger dauert als die Entwicklung des Impfstoffes – er wurde uns nämlich schon 2008 versprochen! Aber dank COVID-Innovationsschub soll er nun tatsächlich kommen und die COVID-Impfung die erste sein, die dort eingetragen wird.